Let's talk about People Always Leave



 Ein Interview mit dem deutschen Autor Alec Cedric Xander 
via facebook


F: kursiv ist Federkrieg
A: fett ist Alec Cedric Xander


Let’s talk about People Always Leave

F: Mit People Always Leave haben Sie in weniger als einem Jahr bereits den zweiten Roman veröffentlicht. Ein ergreifendes Drama, das unter die Haut geht. Wie haben Sie sich auf die Thematik Herzneurose vorbereitet? Welche war die aufwendigste Vorarbeit für People Always Leave?

A: Da ich selbst unter Herzrhythmusstörungen leide und weiß, wie sich das Leben schlagartig verändern kann, war es weniger aufwendig nachzuforschen oder zu recherchieren, wie sich jemand mit dieser Last fühlen muss bzw. sich fühlt. Das Aufwendigste war: Was kann Nathan, die Hauptperson, haben, dass er sich so fühlt? Ist es wirklich eine Herzneurose oder hat er etwas ganz anderes.

F: Nathans Herzneurose bleibt während des Romans stets ein Rätsel. Waren die Gründe für sein Krankheitsbild zu finden, die schaffensintensivste Phase?

A: Die Gründe, die eine Herzneurose auslösen können hatte ich schon vor Beginn des Schreibens erforscht. Es gibt vieles, die einem Menschen dazu treiben können Angst vor der eigenen Pumpe zu bekommen. Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion und am Schlimmsten und vor allem von den meisten Ärzten unerkannt: Hashimoto. Natürlich gibt es auch psychisch - erkrankte Menschen, - entweder, weil jemand aus der Familie einen Herzinfarkt hatte oder weil man selbst unter Herzproblemen leidet.

F: Hängen Ihre Schaffensphasen von bestimmten Emotionszuständen ab? 

A: Weniger. Wenn ich mit dem Schreiben beginne, dann vergesse ich alles um mich herum. Nur die Musik bekomme ich noch halbwegs mit.

F: In People Always Leave gibt es Bezug auf einige Stücke von Britney Spears. Ist diese Musik eine wichtige Inspirationsquelle für Ihre Arbeit?

A: Oh ja! Ich liebe Britney Spears und mir ist es echt scheißegal, was andere über diese Frau denken. Viele ihre Balladen haben dieses Etwas, was mich immer wieder inspiriert. Besonders die Melodie von "Unusual You", das perfekt zu der einen besonderen Szene passt. Aber nicht nur Britney inspiriert mich. Musik und Bilder treiben mich immer wieder an. Lana Del Reys Musik hat mich ziemlich oft bei PAL begleitet.

F: Zu welchen Tageszeiten sind Sie am kreativsten/produktivsten? 

A: Nachts. Ich bin ein Wesen der Nacht. Deshalb wohl auch diese Blässe.

F: Wie lange haben Sie insgesamt an People Always Leave geschrieben?

A: Die Idee hatte ich bereits, als ich in meiner ersten eigenen Bude zog. Ich schrieb den Song "People Always Leave", eine etwas andere Version, wie die, die im Buch vorhanden ist ... das war irgendwann Ende 2005. Richtig begonnen hatte ich erst dieses Jahr. Insgesamt waren es ca. zwei Monate plus Lektoratsarbeit.

F: Welches Gefühl hatten Sie, als People Always Leave beendet war? Fühlten Sie sich erleichtert, glücklich, zufrieden?

A: Ich wollte nicht, dass es zu Ende ist. Mir kamen ohne Scheiß Tränen ... ich war glücklich, klar, aber hätte ich auch noch 500 Seiten dazu packen können, aber dann wäre dieses Ende kein Ende geworden.

F: Wurde People Always Leave bereits mit dem Gedanken an eine Veröffentlichung geschrieben oder kam Ihnen diese Idee erst später?

A: Den Vertrag bekam ich erst, nachdem das Buch beendet war. Allerdings möchte ich jedes begonnene Buch veröffentlichen. Würde ich zumindest, wenn man mich nur lassen würde.

F: Wie lange hat es gedauert People Always Leave bei einem Verlag unterzubringen?

A: Dieses Mal waren es nur rund 30 Bewerbungen, bis es dann endlich klappte. Bin anderes gewöhnt.

F: Wie viel Zeit investieren Sie in die Ausarbeitung Ihrer Charaktere?

A: Die Charaktere sind plötzlich da. Da brauche ich nie viel nachdenken. Sie existieren einfach - zumindest in meiner verrückten Fantasie.

F: Welcher Charakter in People Always Leave ist Ihnen am wichtigsten und warum?

A: Auch wenn die meisten jetzt Nathan sagen würden, - für mich ist es Alexander. Alexander ist sehr einsam und er tut mir wahnsinnig leid. Manchmal, da hätte ich ihm am liebsten umarmt und an die Hand genommen. Er ist wirklich eine liebe Seele.

F: Welchen Charakter in Ihrem Buch mögen Sie am wenigsten?

A: Jennifer. Die Frau hat einfach den Schuss nicht gehört. Jennifer und Ebby - zwei Frauen, die die Welt nicht braucht.

F: Und dennoch fanden die beiden ihren Weg in People Always Leave.

A: Böse Menschen gibt es leider überall.

F: Entwickelten Ihre Charaktere während des Schreibprozesses ein Eigenleben, in dem sie sich in den Vordergrund drängten oder rebellierten? Förderten oder behinderten sie den Fluss der Geschichte dadurch? Empfanden Sie diese Situationen als störend oder empfanden Sie diese als Herausforderung? Wie lösten Sie diese Situationen?

A: Jeder Charakter lebt - zumindest auf dem Papier. Was diese allerdings machen, liegt in meiner Hand. Von daher gab es auch keine Probleme zu lösen. Wenn Ebby Stress machte, dann ließ ich jemanden kommen, der sie dann ruhigstellte.

F: Wann haben Sie People Always Leave zum ersten Mal jemand anderem gezeigt?

A: Meiner Lektorin. Sie ist die Erste, die immer alles bekommt.

F: Wie selbstkritisch sind Sie mit ihrer Arbeit?

A: Oh ... manchmal finde ich alles Scheiße ... selbst das, was ich mal als echt "geil" fand, ist dann doof. Aber solche Momente hat wohl jeder Schriftsteller.

F: Wenn Sie sich People Always Lave jetzt ansehen, hätten Sie im Nachhinein Dinge anders geschrieben?

A: Nein.

F: Inwieweit beeinflusst ein Lektorat ihre Texte? Sind Sie mit Verbesserungsvorschlägen einverstanden oder mögen Sie es nicht, wenn sich Lektor oder Verlag zu sehr in ihren Text einmischen?

A: Meine private Lektorin korrigiert die Rechtschreibfehler und ändert, falls nötig, etwas an der Grammatik. Ehrlich gesagt hasse ich es, wenn man in meinem Text herumfuscht und Dinge umformuliert - Sachen, die ich niemals geschrieben hätte. Manche Veränderungen sind gut und man lernt dazu, und manchmal wird dann tagelang über einen Satz diskutiert.

F: Wie schnell gehen Sie in solchen Fällen Kompromisse ein?

A: Da beißt man bei mir auf Granit. Ich bin sehr stur, wenn es um meine Arbeit geht.

F: Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Schriftsteller aus?

A: Frag mal meinen Hintern, der mittlerweile hochgerutscht ist ...  

F: Es soll tatsächlich Schriftsteller geben, die während des Schreibprozesses bestimmte Kleidung tragen. Ist das bei Ihnen auch so? Tragen Sie bestimmte Kleidung? Oder gar keine?

A: Ähm ... ich trage das, was ich beim Schreiben eben trage. Ganz normale Kleidung eben. Jeans etc.

F: Was fasziniert Sie am Schreiben?

A: Man kann seine eigenen Filme "machen".

F: Würde Sie eine Verfilmung von People Always Leave reizen? 

A: Oh ja, - und dann spiele ich selbst mit. Ich würde dann die Rolle des Nathan übernehmen und hätte zwei bzw. drei heiße Männer an meiner Seite.

F: Wie viel Mitspracherecht würden Sie behalten wollen?

A: Also ... ein Regisseur hat ja immer seine eigenen Visionen. Viele Veränderungen würde ich aber nicht wollen. Fraglich nur, ob dies in meiner Macht stehen würde.

F: Mit welchen Darstellern könnten Sie sich vorstellen, Ihre Charaktere zu besetzen?

A: Alexander / David = Joe Jonas oder Zac Efron ... Dean = Chad Michael Murray oder Jensen Ackles. Nathan, - da gibt es nur mich.

F: Wie sehr nehmen Ihre Charaktere und Handlungsstränge Sie gefangen und wie wirkt sich das aus? Träumen Sie nachts von Ihren Protagonisten? Springen Sie aus der Dusche und laufen zum Rechner, wenn Ihnen spontan eine wichtige Veränderung einfällt?

A: Also ich springe nicht gleich aus der Dusche, wenn ich eine Idee bekomme. Wenn eine Idee kommt, dann behalte ich diese so lange im Kopf, bis ich mir ein paar Notizen gemacht habe oder sofort zu schreiben beginne. Geträumt habe ich noch von keinem.

F: Wie wichtig sind Ihnen Lesermeinungen?

A: Als mein erstes Buch erschien, war ich ganz hibbelig, was die Leute über meine Kunst sagen würden, - wie diese urteilen und ob es ihnen gefällt oder eben nicht. Mittlerweile sehe ich das Ganze etwas anders. Natürlich ist es schön, wenn man eine gute Bewertung bekommt, doch im Grunde zählt nur, ob ich selbst mit meiner Arbeit zufrieden bin oder nicht.  

F: Nehmen Sie die Kritik der Leser zum Anreiz, besser zu werden?

A: Ich selbst bin mein größter Kritiker.

F: Was empfinden Sie, wenn sie Lesermeinungen lesen bzw verfolgen Sie diese gelegentlich?

A: Bei 5 Sternen auf Amazon bekomme ich ein fettes Grinsen. Bei einem Stern sage ich mir: Mach es besser. Ab und zu schaut man mal, aber meist ist es so, dass mir Freunde immer eine Mail schicken, wenn jemand ein Buch von mir rezensiert hat. Sie freuen sich oft mehr, als ich selbst.

F: Schrieben Sie People Always Leave „nur“ um die Geschichte von Nathan zu erzählen, und ihn diese Wandlung durchleben zu lassen oder wollten Sie People Always Leave dazu nutzen, ihre Philosophie dazulegen?

A: Sowohl als auch. In jeder Geschichte steckt ein Stück des Autors, - auch wenn es nur ein Satz ist, den er vertritt. People Always Leave erzählt die Geschichte von Nathan, Dean und Alexander. Diese drei Personen sollten im Vordergrund stehen, und nicht meine eigene Lebensphilosophie.

F: In People Always Leave geht es um starke Gefühle und bedingungslose Liebe. Was denken Sie über wahre Liebe?

A: Love sucks.

F: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

A: Einen Mann, - was für eine Ironie.

F: Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg und bedanke mich für dieses Interview!

A: Danke, dass selbige wünsche ich Ihnen auch.



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3 Kommentare:

  1. So cool, dass du ein Interview mit ihm machen konntest *-* Ich mein... seine Werke sind einfach nur... WOW!! Und DU durftest ein Interview mit ihm machen *-* ohhh... Ich bin ja soooo neidisch...

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  2. Interessantes Interview. Solche sollten hier öfter auftauchen, man will doch immer möglichst viel über die Hintergründe zu einem Buch wissen ...

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  3. Wow hast du toll gemacht....
    Wirklich toll was man da so alles erfährt...

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